I n f e k t i o n s k r a n k h e i t e n   b e i m   H u n d

Unsere Hunde zählen zu den ältesten Haustieren der Menschen. Obwohl sich die Gründe für die Haltung eines Hundes im Verlauf der Jahrtausende geändert haben, so sind aber nach wie vor die vielen unzählbaren Dienste und Freuden, die ein Hund bereitet, im Vordergrund.

Unser Hund kann ein treuer Begleiter, ein Spielkamerad und vor allem ein wichtiges Mitglied der Familie sein. Dadurch übernimmt jeder Hundebesitzer sehr viel Verantwortung und muss für eine artgerechte Haltung, Pflege und Ernährung sorgen. Diese Aufgaben sollten für einen Hundebesitzer auch nie lästige Pflichten sein. Der verantwortungsbewusste Hundehalter muss sich darüber informieren,welche Krankheiten und Gefahren seinem Vierbeiner drohen und ebenso muss er sich über die vorbeugenden Maßnahmen zwecks Verhinderung von Krankheiten informieren.

Schutzimpfungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Krankheitsvorbeuge.

Die regelmäßige Schutzimpfung kann den Hund vor Krankheiten bewahren.

 


STAUPE

Die Staupe ist eine der bekanntesten und gefürchtetsten Infektionskrankheiten der Hunde. Der Staupevirus kommt in allen Ländern mit Haustierhaltung vor und ist auch hier noch weit verbreitet. Der Hund kann sich nicht durch den Kontakt mit einem anderen Hund anstecken, die Gefahr droht vielmehr auch bei einem Waldspaziergang, weil z. B. eine Marder und Frettchen die Krankheit übertragen können.

Die ersten Symptome treten etwa 1 Woche nach der Ansteckung auf. Sie beginnen mit hohem Fieber, Appetitlosigkeit und Mattigkeit. Begleitet werden die Symptome von anfänglich wässrig – klaren Augen- und Nasenausfluss, der im weiteren Verlauf dann zähflüssig – eitrig wird. Dieser Ausfluss ist im höchsten Maße ansteckend. Etwa unmittelbar anschließend oder nach einer fiebrigen Phase der scheinbaren Erholung können weitere Krankheitsbilder auftreten: Erbrechen, wässrig bis blutiger Durchfall (Darmform der Staupe) und / oder Husten, Atembeschwerden, Lungenentzündung (Lungenform der Staupe). Eine besonders gefürchtete Komplikation ist die sogenannte nervöse Staupe, denn dabei verursacht der Staupevirus Schädigungen am Gehirn. Dieses äußert sich in psychischen Veränderungen, Zittern, Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen und Krampfanfällen, vergleichbar dem Erscheinungsbild der Epilepsie. Der Schweregrad der verschiedenen Formen kann variieren. Die „nervöse“ Form endet jedoch immer tödlich bzw. erfordert, dass der Hund aus Gründen des Tierschutzes eingeschläfert werden muss.


HEPATITIS ( H:e.e.)

Auch bei unseren Hunden gibt es eine ansteckende Virushepatitis, wobei hier nur Hunde gefährdet sind und diese Krankheit nicht auf den Menschen übertragbar ist. Kranke, aber auch gesund erscheinende Hunde sind die Hauptüberträger dieser Erkrankung. Ein direkter Kontakt zwischen Hunden ist jedoch nicht erforderlich, weil das Virus lange ansteckend bleibt und somit auch indirekt übertragen werden kann. Hunde, welche diese Krankheit überstanden haben, können noch monatelang Hepatitisviren ausscheiden und verbreiten.

Diese Krankheit beginnt mit Fieber, allgemeiner Mattigkeit, Appetitlosigkeit. Im weiteren Verlauf kommt es zu Augen- und Nasenausfluss (aus diesem Grund wurde diese Krankheit früher oft mit Staupe verwechselt), Erbrechen, manchmal auch Durchfall und zu Schmerzen in der Lebergegend.

Die Leberbeschädigung verursacht u. a. Störungen in der Blutgerinnung.

Daneben kann es auch bei dieser Erkrankung häufig zu Hornhauttrübung am Auge und zu chronischen Nierenschäden kommen. Schwer erkrankte Hunde sterben unter Krämpfen – teilweise sogar über Nacht – ohne vorher lange krank gewesen zu sein. Hunde, die überleben, zeigen verringerte Gewichtszunahme. Oftmals bleibt eine chronische Hepatitis zurück.

 


PARVOVIROSE

Praktisch über Nacht verbreitete zu Beginn der 80iger Jahre eine für Hunde tödliche Virusinfektion Angst und Schrecken bei allen Hundebesitzern:

Parvovirose.

Parvoviren, die Erreger dieser Krankheit, werden von betroffenen Hunden millionenfach über einen längeren Zeitraum mit dem Kot ausgeschieden. Virushaltiger Kot ist also die Hauptursache für eine Ansteckung. Besonders gravierend ist, dass die Erreger sehr langlebig sind. Noch Jahre später können sie eine Erkrankung hervorrufen.

Jedes HUNDEHÄUFCHEN stellt eine Ansteckungsgefahr dar. Sei es, dass Ihr Hund beim Ausgang daran schnuppert, oder dass Sie selbst (z.B. an den Schuhen haftend) das Virus mit nach Hause bringen.

Die Erkrankung beginnt zunächst mit Fieber und Mattigkeit. Danach stellt sich Erbrechen und schwerer, meist blutiger Durchfall ein.

Bei sehr jungen Welpen kann die Infektion zum akuten Herztod führen, ohne dass die Welpen vorher Krankheitssymptome gezeigt haben. Erkrankte Hunde müssen umgehend in tierärztliche Intensivbehandlung.

Da gegen das Virus selbst Medikamente unwirksam sind, kommt es trotz intensiver Behandlung - vor allem bei jüngeren Hunden - häufig zum tödlichen Verlauf.

Bei Hunden, welche diese Krankheit überleben, können dauerhafte Herzschäden mit entsprechend eingeschränkter Leistungsfähigkeit zurückbleiben.

Die PARVOVIROSE wird gelegentlich auch als „Katzenseuche der Hunde“ bezeichnet. Es kann jedoch weder eine Katze einen Hund oder umgekehrt ein Hund eine Katze anstecken.

 


LEPTOSPIROSE

(Stuttgarter Hundeseuche, Weilsche Krankheit)

Diese Infektionskrankheiten werden durch ganz bestimmte Bakterien hervorgerufen und können Tiere und Menschen betreffen.

Hunde in jeder Altersgruppe sind für die Krankheit empfänglich. Infizierte Hunde können Erreger über eine lange Zeit mit dem Urin ausscheiden. Daneben sind Ratten und Mäuse eine wichtige Infektionsquelle. Allerdings muss der Hund nicht direkt mit diesen Tieren oder mit Artgenossen Kontakt haben. Der Erreger kann über einen längeren Zeitraum in Pfützen überleben, so dass sich Hunde, die daraus trinken, sich auf diesem Wege anstecken können.

Ein bis zwei Wochen nach der Infektion kommt es zur Erkrankung mit oft typischen, schwer zu deutenden Symptomen. In schweren Fällen beginnt die Krankheit mit plötzlicher Schwäche, Futterverweigerung, Erbrechen und Fieber. Atembeschwerden und vermehrter Durst sind ebenso wie häufiger Harnabsatz weitere Anzeichen. Auch kann sich bei manchen Hunden eine Gelbsucht entwickeln. Erkrankte Hunde stehen nur ungern auf und äußern Schmerzen beim Druck auf die Nierengegend. Das Überstehen dieser Krankheiten kann mit Nierenschäden erfolgen.

 


CORONAVIRUSINFEKTION

Dieses ist erst eine seit kurzem bekannte, extrem hochansteckende Darminfektion. Hunde in jedem Alter können befallen werden. Die Infektion ist in Europa, Nordamerika und Australien bekannt, dürfte jedoch weltweit verbreitet sein. Das Virus verursacht Fressunlust, wässrigen Durchfall mit Blutbeimengung und Erbrechen. Die Krankheit ist deswegen nur schwer von der Parvovirose zu unterscheiden, sie verläuft in der Regel weitaus schwerer.

Eine Ansteckung mit dem Coronavirus erfolgt durch Kontakt mit Kot, der von infizierten Hunden ausgeschieden wird.

Vorbeugung ist noch schwer, da es hier in Deutschland noch keinen wirksamen Impfstoff gibt.

 


VIRUSHUSTEN

Diese Erkrankung der Luftröhre und der Bronchien wird fälschlich oft auch als Zwingerhusten bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass zwar am häufigsten Hunde betroffen sind, die mit vielen anderen eng zusammenleben (z. B. im Zwinger). Grundsätzlich kann aber jeder Hund davon betroffen sein, der beim Auslauf mit Artgenossen in Kontakt kommt.

Die Ursache für den Husten sind bestimmte Virusarten, wie z. B. das Parainfluenzavirus. Aber auch das Staupevirus spielt hierbei eine Rolle. Bakterien können zu einem komplizierten Krankheitsverlauf mit Lungenentzündung beitragen, wenngleich jedoch sehr selten akute Lebensgefahr besteht. Gequälter, trockener Husten, der anfallsweise auftritt, beeinträchtigt aber das Allgemeinbefinden und die Leistungsfähigkeit der Hunde außerordentlich. Überall, wo viele Hunde zusammenkommen, verbreitet sich der Husten sehr schnell. Vorbeugung: Spezielle, moderne Kombinationsimpfstoffe schützen auch gegen Parainfluenzaviren und andere Erreger, die am Zustandekommen des Virushustens beteiligt sind.

 


TOLLWUT

Alle warmblütigen Tiere sind für diese Krankheit empfänglich. Die Hauptinfektionsquelle sind wild lebende Fleischfresser, in erster Linie Füchse. In letzter zeit wurde das Virus aber auch bei Fledermäusen nachgewiesen. Tollwutviren werden von infizierten Tieren mit dem Speichel ausgeschieden. Bissverletzungen durch tollwutinfizierte Tiere sind deshalb besonders gefährlich, weil das Virus über Wunden in den Körper gelangt. Deshalb sollten Sie unbedingt vermeiden, „besonders zutrauliche Wildtiere“ oder z.B. einen überfahrenen Fuchs mit der bloßen Hand zu berühren. Die Tollwut verläuft in typischen Fällen in drei Phasen.

Das erste Anzeichen ist oft eine Verhaltensänderung (scheue Tiere werden z. B. zutraulich). Im weiteren Verlauf kann es zu

Erregungszuständen (Exzitationsstadium)

und schließlich kurz vor dem Tod zu

Lähmungen (Paralysestadium)

kommen. Da die Krankheitserscheinungen bei Tollwut sehr vielfältig sein können, wird dringend empfohlen, falls Sie selbst oder ihr Hund Kontakt mit einem tollwutkranken oder verdächtigen Tier hatten, unverzüglichen einen Arzt oder Tierarzt aufzusuchen. Geimpfte Hunde sind in diesem Fall rechtlich besser gestellt als ungeimpfte, für die eine sofortige Tötung angeordnet werden kann.

 


Lebensgefährliche Infektionskrankheiten kann man am sichersten durch die Schutzimpfung vorbeugen. Impfstoffe gelten als die wirksamsten Medikamente überhaupt. Deshalb ist bei Viruserkrankungen die Schutzimpfung die sicherste Möglichkeit, Krankheiten zu verhindern.

So können unsere Hunde zuverlässig geimpft werden gegen:

  • S t a u p e

  • P a r v o v i r o s e

  • H e p a t i t is

  • V i r u s h u s t e n

  • L e p t o s p i r o s e

  • T o l l w u t


Empfohlenes Impfprogramm:
 

Ab der 6. Lebenswoche Parvoviroseimpfung mit speziellem Welpenimpfstoff
Ab der 8. Lebenswoche

7-fach-Impfung gegen Staupe, Parvovirose, Hepatitis, Virushusten, Leptospirose

Ab der 12. Lebenswoche

Tollwutimpfung und Wiederholung der 7fach-Impfung

Wiederholungs-impfungen: Jährlich

8-fach-Impfung gegen die wichtigen Infektionskrankheiten


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