Thema Aktuell : Tiergesundheit  

Auch Hunde treten in den Ruhestand... 

( v. WEDOpress GmbH, Oberursel ) 

Die treuen Vierbeiner begleiten uns Menschen schon seit mindestens 12 000 Jahren und etwa genau so lange nehmen sie für den Menschen vielseitige Aufgaben wahr.

Egal ob als Schäfer, Wächter oder Jäger - aufgrund ihrer besonderen Sinnesleistungen, Kraft und Ausdauer verfügen die Hunde über eine Menge Talente, die sich der Mensch schon früh zunutze machte.

Auch in unserer heutigen hoch - technologisierten Zeit sind wir auf das Können der Vierbeiner angewiesen:

Sie retten Menschenleben,

fahnden nach Drogen,

helfen mit, Verbrecher dingfest zu machen,

helfen den Jägern  u n d

bringen blinde Menschen sicher durch den Alltag. 

Der Blindenhund hat von den so genannten Gebrauchshunden sicherlich eine der schwierigsten und verantwortungsvollsten Aufgaben zu bewältigen. Die Ausbildung ist dementsprechend anspruchsvoll, denn das blinde Herrchen oder Frauchen muss auf ihren vierbeinigen Freund voll und ganz verlassen können. Für diese Aufgabe sind nicht alle Hunde gleichermaßen geeignet. Der Labrador und der Deutsche Schäferhund haben sich hierbei als die Begabtesten erwiesen.

Die Ausbildung zum Blindenhund dauert in der Regel bis zu neun Monaten. Dabei lernt der Hund, einen blinden Menschen sicher durch die Straßen, die Geschäfte, die Wohnung, die öffentlichen Verkehrsmittel etc. zu führen. Ein Blindenhund muss sich hundertprozentig auf seine Arbeit konzentrieren und darf sich durch andere Vierbeiner oder Tiere, Geräusche und Gerüche nicht einmal minimal ablenken lassen. 

Ob w i r tagtäglich diese Disziplin aufbringen könnten?

Aber auch der Rettungshund vollbringt unglaubliche Leistungen und ohne ihn hätten sicher schon viele Menschen ihr Leben verloren. Selbst im Wasser können Rettungshunde noch die Duftstoffe eines Menschen aufnehmen. Für viele Ertrinkende ist das die letzte Rettung. 

Ob Polizeihund, Drogenhund, Blindenhund oder Jagdhund - eines haben die Gebrauchshunde alle gemeinsam: 

SIE SIND MIT FEUEREIFER UND VIEL FREUDE BEI DER ARBEIT. 

Da diese Vierbeiner und ihre Halter viel und intensiv miteinander arbeiten, besteht zwischen ihnen meistens eine ganz besondere Beziehung: Natürlich wünschen sich Herrchen und Frauchen, dass ihr Vierbeiner seine wichtigen Aufgaben so lange wie möglich mit viel Spaß bewältigen kann. Besonders für blinde Menschen ist der Hund zu einem unentbehrlichem Lebenspartner geworden.  

Doch wenn die Vierbeiner mit etwa acht Jahren so langsam in das Seniorenalter eintreten, kann ihre Leistungsfähigkeit aufgrund von Altersbeschwerden nachlassen. Der Tierarzt kann aber heute einige Alterserkrankungen erfolgreich behandeln. Das ermöglicht vielen Hunden mit ihrem Menschen noch eine Zeitlang weiter zu arbeiten, bevor sie ihr wohlverdientes Rentnerdasein genießen. Aber auch ihr Rentnerdasein können sie nur dann in vollen Zügen auskosten, wenn es ihnen gut geht. Eine typische Alterserkrankung, die man mit modernen und gut verträglichen Altersmedikamenten behandeln kann, sind z. B.:

Durchblutungsstörungen.  

Dabei werden Herz-, Gehirn- und Skelettmuskulatur nur noch unzureichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt.

Der Hund wird schlapp, hat Bewegungsprobleme, leidet unter Appetitlosigkeit und magert ab.

Um Altersbeschwerden beim Hund gut therapieren zu können, müssen sie allerdings so früh wie möglich entdeckt werden. Nur so lässt sich ein chronischer Krankheitsverlauf vermeiden. Deshalb sollte man mit seinem Hundesenior auch zweimal im Jahr zum Tierarzt gehen und ihn durchchecken lassen.

Hunde spüren es meistens sehr genau, wenn ihre Leistungsfähigkeit nachlässt und sie ihren Job nicht mehr ausführen können.

Selbstverständlich leiden sie darunter, denn naturgemäß wollen sie immer ihr Bestes geben. Um so wichtiger ist es, das man ihnen das Gefühl gibt, nicht überflüssig zu sein. Nur wenn sie merken, dass man weiterhin ihr bester Freund bleibt, auf den sie sich verlassen können, ist das Seniorendasein für sie akzeptabel.


Der Alterungsprozess beim Hund 

Da Hunde bekanntlich die besten und treuesten Freunde des Menschen sind, ist der Gedanke schmerzlich, dass die Vierbeiner immer nur für wenige Jahre ihre Begleiter sein werden. Aber leider hat es die Natur so eingerichtet, dass Hunde wesentlich schneller altern als wir Menschen und sie im Durchschnitt „nur“ 13 Jahre alt werden.

Allerdings sind 13 Jahre für Hunde ein durchaus respektables Alter, entspricht es doch ungefähr 90 Menschenjahren. Der oft angestellte Vergleich, dass ein Hundejahr sieben Menschenjahren entspricht, hinkt aber. Vielmehr stimmt folgende Rechnung mit dem biologischen Alterungsprozess beim Hund überein:

Das erste Hundejahr entspricht 15 Menschenjahren, das zweite sechs Menschenjahren und alle folgenden Hundejahre sind mit jeweils fünf Menschenjahren gleichzusetzen.

Natürlich gibt es auch Hunde, die ein wahrhaft biblisches Alter erreichen. Laut dem „Guiness Book of Pet Records“ wurde der australische Schäferhund Bluey Bluey 29 Jahre und 5 Monate alt.

Die genetische Veranlagung, die Lebensweise und die gute Pflege sind sicherlich wichtige Voraussetzungen dafür, dass der Vierbeiner ein hohes Alter erreicht. Darüber hinaus spielt aber auch die Rassenzugehörigkeit eine große Rolle: Je größer und schwerer ein Hund ist, desto schneller altert er und desto niedriger ist seine Lebenserwartung. Während ein 15 - jähriger Dackel keine Seltenheit ist, hat der Bernhardiner beispielsweise eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10 Jahren.

Auch wenn Hunde relativ rasch altern, durchlaufen sie - wenn auch schneller - die gleichen Lebensphasen wie wir.

So ist die Kindheits- und Teenagerphase bei ihnen schon mit 2 Jahren abgeschlossen und dauert nicht wie bei uns 18 Jahre.

Mit Beginn des zweiten Lebensjahres ist diese Sturm - und Drangzeit vorbei und sie treten in das etwas ruhigere Erwachsenenalter ein.

Mit ungefähr 8 Jahren beginnt für sie schon das Seniorenalter. Dieser letzte Lebensabschnitt geht bei vielen Hunden mit körperlichen und geistigen Veränderungen einher.

Deshalb sollten Hundehalter in dieser Zeit ein besonderes Augenmerk auf ihre Vierbeiner richten, um ihnen ein langes und erfülltes Alter zu ermöglichen. 

Hunde können - genauso wie wir Menschen auch - unter vielfältigen Alterserkrankungen leiden, die ihnen das Leben mitunter sehr schwer machen. Da die Vierbeiner uns nicht mitteilen können, wo es ihnen „weh“ tut, sind sie in besonderem Maße auf die Beobachtungsfähigkeit ihres Herrchens oder Frauchens angewiesen.

Je früher die Beschwerden entdeckt und vom Tierarzt behandelt werden, desto größer ist die Chance, dass die Lebensqualität des Hundes auch im hohen Alter erhalten bleibt.

Wer beispielsweise bemerkt, dass sein Hund keine Kondition mehr hat, träge und apathisch ist sowie unter Appetitlosigkeit leidet, der sollte den Tierarzt aufsuchen.

Leidet der Hund unter körperlichen Altersbeschwerden, dann ändert sich oftmals auch sein Verhalten.

Er kann mürrisch und eigenbrötlerisch werden, lethargisch und manchmal sogar aggressiv sein.

Genau wie bei einem Menschen kann auch bei Hunden eine Alterssenilität auftreten. Der Verlust von Nervenzellen im Gehirn kann dazu führen, dass sie verwirrt wirken und ihre Erziehung, wie z. B. die Stubenreinheit einfach vergessen. Diesen Prozess kann man leider weder umkehren noch stoppen. Der Grund für bestimmte Verhaltensweisen / Wesensveränderungen liegt oftmals in einem körperlichen Leiden.

Verhaltensveränderungen können sein:

Lethargie: Die Hunde interessieren sich kaum noch für ihre Umwelt und verbringen fast den ganzen Tag schlafend in einer Ecke.

Andere scheinen frustriert zu sein und aus dieser Stimmung heraus kann es passieren, dass sie Menschen oder anderen Tieren nicht mehr so tolerant gegenübertreten wie in jungen Jahren. Sie mögen es beispielsweise nicht mehr so gern, wenn man sie anfasst oder knurren bei der Fell- oder Krallenpflege.

Einige werden auch schreckhafter oder reagieren dann selbst in „ungefährlichen“ Situationen mit einem aggressiven Verhalten.  

Sind die Ursachen körperliche Leiden und können diese in der Regel erfolgreich behandelt werden, kann man in vielen Fällen beobachten, dass es dem treuen Vierbeiner nicht nur körperlich besser geht, sondern, dass er auch auf einmal auch geistig „viel besser drauf“ ist als vorher.

So können Schmerzen, die z. B. durch Gelenkentzündung (Arthritis) ausgelöst werden, für das frustrierte und intolerante Verhalten verantwortlich sein.

Wenn das Hör- und Sehvermögen des Hundes nachlässt, dann fühlt er sich in seiner Umwelt nicht mehr so sicher und reagiert unter Umständen aus Angst aggressiver. 

Eine andere häufige Alterserkrankung, die oft mit Lethargie und Antriebsschwäche einhergeht, sind die bereits erwähnten Durchblutungsstörungen.

An folgenden Symptomen kann der Hundebesitzer erkennen, dass sein Vierbeiner unter altersbedingten Beschwerden leidet:

·         Trägheit,

·         schnelle Ermüdung,

·         Apathie,

·         steifer Gang,

·         Aufsteh-und Gehbeschwerden,

·         Appetitmangel,

·         Abmagerung,

·         Haarausfall,

·         stumpfes Fell,

·         vermehrtes Trinken,

·         Durchfall,

·         Erbrechen,

·         ständiger Husten,

·         Geruch aus der Schnauze. 

So werden bei Durchblutungsstörungen einerseits Lunge, Herz und Gehirn und die Skelettmuskelatur nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und zum anderen bleiben Stoffwechselschlacken länger am Ort ihres Entstehens und entfallen dort ihren Schadwirkungen, d. h. die Gefäßwände verlieren an Elastizität und die für den Sauerstofftransport zuständigen roten Blutkörperchen sind nicht mehr so verformbar. Dadurch gelangt nicht mehr genügend Sauerstoff ins Gewebe, die Stoffwechselschlacken werden schlecht abtransportiert und lebenswichtige Organe werden nicht mehr richtig durchblutet.

Wer die beschriebenen Symptome an seinem Hundesenior feststellt, der sollte auf jeden Fall seinen Tierarzt aufsuchen, um ihn durchchecken zu lassen Gegen seine Altersbeschwerden kann der Tierarzt mit Medikamenten weiterhelfen.

Man kann zwar den Altersprozess nicht aufhalten, aber es gibt ebenso therapeutische Möglichkeiten, die dem Hund helfen, seine Lebensqualität im Alter zu erhalten oder zu verbessern.

Die Freundschaft zwischen Mensch und Hund hat eine lange Geschichte, denn vor mindestens 12 000 Jahren wurden die Vierbeiner gezähmt und an ein Zusammenleben mit uns Menschen gewöhnt. Unser Hund steht als Haustier ganz oben auf der Beliebtheitsskala.

Damit der Hund ein gesundes und glückliches Hundeleben führen kann, muss sich jeder Hundehalter über Ernährung, Erziehung, Fellpflege, insbesondere über tiermedizinische Gesundheitsvorsorge informieren, ebenso müssen alle Hundebesitzer sich sehr viel Wissen über seinen Vierbeiner und der Rasse etc. aneignen.

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