"DER HUND LEBT NICHT V. FLEISCH ALLEIN"

Grau Redaktionsservice

Die richtige Ernährung des Hundes ist Grundbedingung für den normalen Ablauf aller Lebensvorgänge in seinem Organismus. Die Stoffe, welche der Hund zu seiner Entwicklung, Erhaltung und Leistungsfähigkeit benötigt, sind teils organischer, teils mineralischer Natur: Der Hund darf also nicht ein Futter schlechthin erhalten sondern es muss in Quantität und Qualität, d. . in Menge und Zusammensetzung, bestimmten Anforderungen entsprechen.

D a b e i s i n d:

  • Alter (wachsender oder erwachsener Hund),

  • Leistungsanforderung (Abrichtearbeit, Zuchteinsatz),

  • Rassebesonderheit,

  • Geschlecht usw. zu beachten.

Schon bei jungen Hunden müssen nach dem Absetzen vom Muttertier bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Eine alte Züchterregel hat auch heute noch volle Gültigkeit:

Alle Aufzuchtfehler, also auch Ernährungsfehler, können später nie wieder gut gemacht werden. Körperliche Fehlentwicklungen durch unzureichendes Futter können z. B. Die spätere Ausstellungsbewertung, aber auch die Gesundheit und Zuchtverwendung erheblich beeinträchtigen. Eine trächtige Hündin, die ein Futter erhält, das dem erhöhten Nährstoffbedarf nicht angepasst ist, kann unterentwickelte, lebensschwache Junge zur Welt bringen. Andererseits kann übermäßige Fütterung von Zuchttieren zu Fruchtbarkeitsstörungen bzw. Geburtsschwierigkeiten führen (Verfettung).

Jedes Nahrungsmittel hat einen bestimmten Energiewert, der zur Durchführung der Lebensvorgänge im komplizierten Stoffwechselprozess (Nahrungsaufnahme, Verdauung, Verbrennung) freigesetzt wird. Die übergroße Zahl unserer geliebten Vierbeiner braucht nur Energie für den Erhaltungsstoffwechsel. Das bedeutet, dass die Körpermasse konstant gehalten wird, also Körpergewebe, vor allem Fettdepots nicht zu sehr auf-, aber auch nicht abgebaut werden.

Interessant dabei ist, dass große Hunde pro kg Körpermasse weniger Energie benötigen als kleine Hunde.

Also brauche ich meinem Hund nur die entsprechende Menge Fleisch pro Tag anzubieten, die seinen Energiebedarf decken würde und alles ist im grünen Bereich. So einfach ist das aber nicht. Unser Vierbeiner benötigt neben der notwendigen Energiemenge gleichzeitig verschiedene Nähr- und Aufbaustoffe in einem bestimmten Mengenverhältnis. Dabei handelt es sich um Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette, Mineralstoffe und Vitamine.

Wenden wir uns zunächst den Eiweißen oder Proteinen zu. Eiweißkörper bilden die Grundsubstanz aller tierischen Organismen, allen Lebens auf der Erde.

Sie werden ständig im Stoffwechsel verbraucht und müssen laufend durch die Nahrungszufuhr ersetzt werden. Die Proteine setzen sich aus verschiedenartigen Aminosäuren als kleinsten Bausteinen zusammen. Eine Reihe dieser Aminosäuren, die im Prozess der Eiweißspaltung während der Verdauung frei werden, sind lebensnotwendig (essentiell). Eine vollwertige Hundenahrung muss so zusammengesetzt sein, dass sie alle für den Hund essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge enthalten.

Kohlenhydrate sind verschiedenartige, zum Teil hochmolekulare Zuckerverbindungen. Zu ihnen gehören einfache Zucker wie Trauben-, Frucht- und Milchzucker, pflanzliche und tierische Stärke sowie Zellulose. Wie die Eiweißkörper lassen sich die Kohlenhydrate im Verdauungsprozess in die einfachsten Grundbausteine, die Monosaccharide, spalten. Zucker werden besonders für den Muskelstoffwechsel benötigt, das heißt, die Tätigkeit der Muskulatur ist von der Zufuhr von Zucker sehr abhängig. Werden dem Körper zu viele Kohlenhydrate zugeführt, erfolgt im Körper der Umbau zu Fett, was nicht nur dem Aussehen, sondern auch der Gesundheit schadet.

Fette sind Ester des Glyzerins mit kurz- bzw. langkettigen Fettsäuren, ein Teil von ihnen ist wie die Aminosäuren lebensnotwendig. Der echte Fettbedarf des Hundes ist sehr gering. Trotzdem sind die Fette von Bedeutung, weil der Körper bestimmte Fettreserven benötigt und sie außerdem Träger der wichtigen Vitamine A, D und E sind, der sogenannten fettlöslichen Vitamine.

Die Gruppe der Mineralstoffe und Spurenelemente umfasst eine ganze Anzahl von Stoffen, die aber vom Körper in einer weitaus geringeren Menge benötigt werden als Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette. Sie sind keine Energielieferanten, sondern dienen zum Aufbau des Körpers als Gerüstsubstanzen (z.B. Knochen) und zur Regulierung des Stoffwechsels. Zu ihnen gehören z. B. Kalzium, Magnesium, Kalium, Natrium und Phosphor. Von besonderer Bedeutung sind Kalzium, Magnesium, Kalium und Phosphor. Beide Elemente müssen in ausreichender Menge und in einem bestimmten Verhältnis zueinander im Futter enthalten sein, wobei ein zu viel ebenso schädlich ist wie zu wenig. Zu den Spurenelementen gehören u. a. Eisen (ist ein Baustein der roten Blutkörperchen), Kupfer, Kobalt, Mangan, Zink und Jod. Von ihnen braucht der Körper nur Bruchteile eines Gramms täglich.

Bleiben schließlich noch die Vitamine, die ebenfalls lebensnotwendig sind.

Vitamine (von Lat. = das Leben) sind komplizierte chemische Verbindungen, die im allgemeinen vom Körper nicht selbst aufgebaut werden können. Eine Ausnahme bildet das Vitamin C., das zu einem gewissen Teil vom Hund im Organismus produziert werden kann.

Hunde zählen zu den Fleischfressern, den Carivoren. Ursprünglich jagten sie in der freien Wildbahn und verschlangen ihre Beute samt Magen- und Darminhalt.

Damit wurden alle lebenswichtigen Nährstoffe, besonders die pflanzlichen Bestandteile, mit der Nahrung aufgenommen.

Der Haushund ist auf das Fütterungsverhalten des Menschen angewiesen.

Trotz hochwertiger Vollnahrungen treten häufig ernährungsbedingte Probleme wie stumpfe und trockene Haut, Juckreiz oder Gliederschmerzen auf, da während des aufwändigen Herstellungsprozesses selbst bei qualitativ gutem Fertigfutter viele wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen oder dabei zerstört werden.

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