MAGENDREHUNG BEIM HUND - RISIKOFAKTOREN

 

Grau Redaktionsservice, Mönchengladbach

Zahlen und Fakten einer Langzeitstudie

Von 1994 an beobachtete D r. L a r r y G l i c k m a n n

von der

Purdue University School of Veterinary Medicine, USA,

1.914 Hunde aus 11 großen und sehr großen Rassen.

Bei keinem dieser Hunde war eine frühere Magendrehung bekannt.

 

MAGENDREHUNG ist die häufigste Todesursache bei etlichen großen Hunderassen. Wird dieser äußerst schmerzhafte Zustand nicht innerhalb von 1 – 2 Stunden behandelt, ist er lebensbedrohlich.

Bei 25% der Fälle handelt es sich „nur“ um eine Magenerweiterung (Magendilatation).

Der Magen füllt sich mit Gasen, der zunehmende Druck komprimiert Mageneingang und -ausgang, und die Luft kann nicht mehr entweichen. In den meisten Fällen allerdings (75%) handelt es sich um eine richtige Drehung des Magens (Torsio ventriculi).

Jeglicher Zu- und Abfluss des Magens wird verhindert. Da die Gase nicht mehr entweichen können, bläht sich der Magen auf.
 

S Y M P T O M E

Betroffene Hunde speicheln sehr stark. Sie können weder schlucken, erbrechen noch aufstoßen, um den sich aufbauenden Druck zu mindern. Der Magen wird weiter aufgebläht. Klopft man mit dem Finger auf den Bauch, so hat dieser den Klang einer Trommel.
 

R I S I K O F A K T O R E N

Deutsche Doggen haben die größte Befallsrate (42,4%). Weitere Rassen mit erhöhtem Risiko:

Bloodhound,

Irish Wolfhound,

Irish Setter,

Akita,

Kleinpudel,

Deutscher Schäferhund,

Deutscher Boxer,

Rassen und Mischlinge mit größerem Brustvolumen

sowie

Hunde mit tiefem, aber engen Brustkorb.
 

Bei schlanken Hunden entwickelt sich die Magendrehung häufiger als bei übergewichtigen Vierbeinern. Man vermutet, dass überschüssiges Fett einen Teil des Bauchraumes einnimmt und dem Magen nicht mehr den großen Spielraum lässt.

Die bedeutet selbstverständlich nicht, dass übergewichtige Hunde gesünder sind als normalgewichtige. Auch bei älteren Hunden erhöht sich das Risiko jährlich um 20%, bei sehr großen Rassen erfolgt diese Steigerung bereits nach dem 3. Lebensjahr.

Verwandte ersten Grades von Hunden, die bereits eine Magendrehung hatten, haben ein 63% höheres Risiko selbst daran zu erkranken als andere, in deren direkter Verwandtschaft noch keine Magendrehung vorgekommen ist.

Bei Hunden, die sehr schnell fressen, erhöht sich das Risiko um 15%. Dies mag daran liegen, dass beim Fressen deutlich mehr Luft mitgeschluckt wird.

Eine weit verbreitete Präventivmaßnahme war das Hochstellen von Futter- und Wassernäpfen. Dies führte jedoch zu einer deutlichen Zunahme des Risikos um 110% (kein Druckfehler!)

 

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