Entropium und Ektropium
Erbkrankheiten,
die immer wieder auftauchen und wenn man glaubt sie wären passé, gibt es alle zehn Jahre mal wieder eine Überraschung.
Erscheinungsbild:
Ungefähr im Alter von 6 Wochen, dreht sich bei den Welpen das untere Augenlid mit einer Wölbung nach innen und die kleinen Haare scheuern auf der Hornhaut.
Es kommt zu starkem Tränenfluss.
Durch einen gekonnt vorgenommenen chirurgischen Eingriff kann ein Tierarzt den Fehler beheben. Wird zu viel des Augenlids entfernt, führt dies zum gegenteiligen Effekt: Ektropium.
Das untere Lid stülpt sich nach außen.
Gerötete Pupillen und Augenentzündungen bei m kleinsten Windzug sind die Folge. Ektropium kann aber ebenfalls als Erbkrankheit ab der 6. Woche in starker oder weniger starker Ausprägung auftreten. Auch hier schafft ein operativer Eingriff Abhilfe.
Aber gerade dadurch sind beide Defekte so schwer zu eliminieren.
Da nach einer gelungenen Operation nur für das geübte Auge die Einstiche der Naht zu erkennen sind, werden diese Hunde manchmal verantwortungslos zu Zucht verwendet und der Teufelskreis beginnt von neuem.
Beide Formen können vereinzelt in der Wachstumsphase auch verspätet auftreten und in Ausnahmefällen auch die Folge einer Verletzung sein.
Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt hier bezüglich des Vererbungsmodus eine komplementäre Polygenie vor. Besonders Entropium tritt manchmal auf, wenn man zwei Linien zusammenführt, die jede für sich von der Krankheit nicht betroffen zu sein scheinen, durch neue - passende -Ergänzungsstücke diese aber wieder zum Ausbruch kommt.