LESERFRAGEN 

Anfrage vom 14.03.2023

Liebe Frau Müller,

ich stolpere seit einigen Wochen über die Begriffe "Wesen" und "Verhalten" des Hundes, könnte Sie mir Ihre Meinung dazu schreiben, denn mir teilte man mit, es sei Beides das Gleiche. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir antworten. Meine Anfrage dürfen Sie auch veröffentlichen.

Liebe Frau M. K.

Für den Hund könnte man das Wesen als die grundlegende Natur oder das innere Wesen des Hundes bezeichnen. Es geht um die Persönlichkeit, die geistige Einstellung und die Art, wie der Hund die Welt wahrnimmt. Zum Beispiel könnte man sagen, dass ein Hund von Natur aus freundlich und neugierig ist oder dass er eher schüchtern und zurückhaltend ist.

Das Verhalten des Hundes bezieht sich auf seine äußere Handlung. Es geht darum, wie der Hund sich in bestimmten Situationen verhält. Zum Beispiel, wie er auf andere Hunde oder Menschen reagiert, wie er auf Kommandos reagiert, wie er spielt oder wie er isst und schläft.

Zusammenfassend könnte man sagen, dass das Wesen des Hundes seine innere Natur und Persönlichkeit ausdrückt, während das Verhalten des Hundes sich auf seine äußeren Handlungen bezieht und wie er in bestimmten Situationen agiert. Beides ist wichtig, um den Hund besser zu verstehen und um ihm ein glückliches und erfülltes Leben zu ermöglichen.

Anfrage vom 07.12.2021

Sehr geehrter Herr Didicher,

wir sind auf der Suche nach einem Setterwelpen und ich habe versucht, zu mehreren Züchtern Kontakt aufzunehmen. Bei einem Telefonat bin ich scheinbar an einen “ Amtsträger“ geraten, dem ich gutgläubig gesagt habe, dass ich mich auf Ihrer Website „Irish Setter Clever und Cool“ und auch auf der Homepage Irish Setter Züchterberatung informiert habe.

Nach dieser Aussage wurde der Herr eintönig und sagte, dass er mit Menschen, die Kontakte zu den Dissidenten hätten, nichts zu tun haben wolle.

Was ist „Dissidenz“ – ist das ein unliebsamer Verein?

Ich habe im Wörterbuch nachgeschlagen und Folgendes gelesen: „Dissidenten- von lateinisch „dessidere“, nicht übereinstimmen, im Widerspruch stehen, unbequem und andersdenkend.“

Was soll ich von all dem halten?

Bitte um eine kurze Antwort

Gruß

………..

Antwort:

Sehr geehrte Frau….

Um ihre Frage zu beantworten, muss ich ein wenig ausholen.

Wir sind kein Verein sondern nur vier „Setterliebhaber“ mit einem reichen Erfahrungsschatz, was diese Rasse betrifft. Diesen wollen wir, wenn von Züchtern oder Setterbesitzern erwünscht, weitergeben.

Es gibt also keine Mitgliedsbeiträge, die in dunklen Kanälen verschwinden könnten, es gibt keine undurchsichtigen Regularien und keine Ämter.

Der Begriff „Dissidenz“ wurde vor Jahren für Züchter verwendet, die nicht unter einem bekannten Dachverband züchten wollten. Der Erfinder der Bezeichnung war bestimmt kein Linguist und die „Plappermäuler“, die sie heute verwenden, besitzen bestimmt kein Bedeutungswörterbuch. Wozu auch? Facebook reicht doch.

Je mehr ich aber darüber nachdenke, fühle ich mich geehrt:

Ja, ich wäre gerne Dissident. Ich stehe gerne im Widerspruch zu allen, die den Setter zwecks Selbstdarstellung oder als Einnahmequelle missbrauchen.

Aber ich glaube, ich werde dieser Bezeichnung im eigentlichen Sinne nicht gerecht.

Der Begriff „Dissident“ ehrt große Frauen und Männer und besonders die „Andersdenkenden“ unserer jüngsten Geschichte: R. Havemann, R.Eppelmann, B. Boley, W. Biermann, R. Bahro und viele mehr. Ohne sie wäre ein Teil Deutschlands immer noch eine Stasi - Diktatur.

Ich habe meinen Schülern immer geraten, keine Worte in den Mund zu nehmen, deren Bedeutung sie nicht kennen, denn das kann peinlich werden.  

Marion & Richard Didicher:

Sollten Sie Fragen an uns haben, können Sie uns jederzeit per Mail erreichen. Bitte geben Sie als Betreff "Züchterberatung" an.

Unsere Mailadresse lautet: mr.didicher@web.de

Wir sichern Ihnen zu, Ihre Anfragen vertraulich zu behandeln und nur anonym (ohne Angaben) zu veröffentlichen.

Wie bereits angekündigt, werden wir die an uns herangetragenen Fragen neutral veröffentlichen. Namen jeglicher Art und E- Mailadressen werden wir nicht veröffentlichen. Anstelle von Namen finden Sie  Leerstellen.

 

Anfrage vom 07.01.2021:

Frage:

Guten Tag Clever &Cool,

ich wende mich an Sie mit einer heiklen Frage:

Bedingt durch die zur Zeit besondere Situation, musste ich notgedrungen 2 Monate bei meinem Bruder in Übersee verbringen. Er ist mit seiner ersten Setterhündin aus D. ausgewandert und züchtet heute dort I. Setter. Ich bin mit ihm und einer seiner Hündinnen zum Decken gefahren. Die ganze Prozedur hat mich schockiert. Es war eine reine Vergewaltigung. Der Rüdenbesitzer sagte nur, dass das der übliche Deckvorgang sei.

Wir haben hier in Deutschland seit vier Jahren zwei Setterhündinnen und haben in Erwägung gezogen, mit der einen eventuell zu züchten.

Ich habe mir immer vorgestellt, wie herrlich es sein muss, spielenden Welpen im Garten zuzusehen. Jetzt bin ich sehr skeptisch, denn das, was ich gesehen habe, will ich unserer Hündin nicht zumuten. War das die Regel, oder verläuft der Deckakt hier anders? Bitte freundlichst um eine Antwort.

Antwort:

Sehr geehrte Frau….

Bitte lassen Sie sich nicht entmutigen.

Im Idealfall findet, nach dem sich beide Tiere beschnuppert haben, ein „Hochzeitsspiel“ statt, d. h. die Hündin fordert den Rüden zum Spiel auf, das kann auch Stunden dauern. Sie legt die Rute beiseite und urplötzlich lässt sie sich belegen.

Bei solch einem Deckakt ist die Chance sehr hoch, dass Welpen geboren werden.

Ein vernünftiger Züchter lässt vorher einen Progesteron-Test erstellen, um sicher zu gehen, dass die Hündin zur Paarung bereit ist.

Im Laufe der Evolution ist die Bindung zwischen Mensch und Hund immer stärker geworden und es wurde durch die Forschung bewiesen , dass die Spiegelneuronen zwischen Mensch und Hund zu mehr als 90% übereinstimmen, d.h. Hunde können unsere Gefühlwelt fast vollständig ergründen.

Aufregung und Nervosität des Besitzers können sich auf die Hündin übertragen, sie wird unsicher und ihre Deckbereitschaft schwindet.

Manche Hündinnen und auch Rüden, brauchen in solch einer Situation den Zuspruch, aber auch die Unterstützung und die Nähe des Besitzers.

Diese ist kurz nach erfolgtem Deckakt ganz wichtig, da besonders Hündinnen, die zum ersten Mal belegt werden, bei der Kontraktion ihrer Scheide in Panik geraten und sich und den Rüden verletzen könnten. Ein beruhigendes Eingreifen in einem solchen Fall ist sehr sinnvoll.

Auch sonstige Hilfen der Besitzer als vertraute Personen sind denkbar, wenn sie für die beiden Hunde nicht unangenehm sind und akzeptiert werden.

Was aber nicht tolerierbar ist sind übelste Vergewaltigungsszenarien:

- Hündinnen festgeschnallt an „Deckgestellen“, um sie gefügig zu machen.

- Maulkörbe, die eingesetzt werden(wie verzweifelt muss eine Hündin sein, wenn sie sich mit den Zähnen zu Wehr setzen muss!).

- Manuelle Weitung der Scheide unter Einsatz von Gleitgel, um einen schwächlichen Rüden zu „unterstützen“.

- Aktivitäten jeder Art von fremden Personen, sog. „professionellen“ Helfern, durchgeführt.

- Deckakte auf Speichern, in dunklen Garagen oder sonstigen Verliesen.

Das alles soll es angeblich in unserer elitären Welt, in der unsere Hunde Freunde und Familienmitglieder sind, leider auch geben.

Gut, dass es nicht die Regel ist, sondern eine kranke Ausnahme.

Wahrscheinlich mussten Sie in Übersee Ähnliches mitansehen.

Wenn Sie mit Ihrer Hündin einmal züchten werden, lassen Sie sich nicht an Ort und Stelle überrumpeln.

Treffen Sie im Vorfeld mit dem Rüdenbesitzer klare, eindeutige Absprachen und schließen Sie alles aus, was Sie Ihrer Hündin nicht zumuten wollen. Das ist Ihr Recht.

Und wenn Ihre Hündin sich von einem bestimmten Rüden nicht belegen lässt, hat das seinen Grund.

Viel Glück und viel Spaß mit den Welpen, wenn diese Ihre Blumenbeete im Garten zerlegen.

R. Didicher


Anfrage vom 28.12.2020:

Frage:

Hallo Setter Clever und Cool, eine für uns wichtige Frage:

Da wir nicht mehr ganz jung sind, wollten wir einen etwas älteren Setter bei einer Züchterin kaufen. Der Hund ist vier Jahre alt und soll 1250 Euro kosten. Für uns ist dieser Preis zu hoch. Liegen wir da falsch?

Welches ist Ihre Meinung? Gibt es Erfahrungswerte? Für eine kurze Antwort unser Dank...........

Antwort:

Sehr geehrte Familie...... ohne dem Züchter, der Ihnen den Setter angeboten hat, etwas unterstellen zu wollen, rate ich Ihnen die Hintergründe für den Verkauf zu erforschen:

Wird der Hund eventuell abgegeben, weil er gesundheitliche Mängel aufweist (HD, Magen- Herzprobleme)?

Ist sein Wesen in Ordnung?

Tiere, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, können aggressiv werden. Wurde der Hund schon in der Zucht eingesetzt und ist jetzt dazu nicht mehr zu gebrauchen? Ich habe vor Jahren gewagt eine englische Züchterin, die wir gut kannten, zu fragen, ob sie einen Rüden, der bei ihr nie in die Zucht kam, aber hervorragend in unsere Zuchtlinie gepasst hätte, verkaufen würde.

Die Antwort war kurz und knapp: „Kinder verkauft man nicht.“

Grundsätzlich sollte ein Hund in diesem Alter nicht mehr abgegeben werden. Natürlich gibt es auch Ausnahmen: Krankheit oder Todesfall des Besitzers oder etwas Ähnliches. In einem solchen Fall sollte aber das Wohl des Hundes oberste Priorität haben und nicht der Verkaufspreis.Es wäre dann angebracht, den Hund kostenlos an eine liebe Familie abzugeben.

Ich bin der Meinung, dass der von der Züchterin von Ihnen erwartete Preis, entschieden zu hoch ist.

Mit freundlichen Grüßen

R. Didicher


Anfrage vom 20.11.2020:

"Ergänzung zur Anfrage vom 20.11." 

Frage :

Ihre Antwort auf meine Frage ist nicht freundlich, aber ich habe auf Ihrer Webside https://irishsetter-zuechterberatung.jimdofree.com/ gelesen, dass Sie auch Züchter Rat geben, die nicht im Verband züchten.

Warum soll ich überhaupt in einem Verein züchten?

Meine Schwester hat mir gesagt, das ich dort in den Verein eintreten kann und züchten.

Ich habe gehört, dass der Mann aus Deutschland mit der Hündin in Belgien für die Zucht dafür bezahlt. Ich habe dort angerufen um zu fragen ob das mit meiner Hündin auch geht. Die Frau sagte nein.

Meine letzte Frage: Kann ich einen von ihren Rüden für meine Hündin haben?

Antwort:

Es ist richtig, dass wir auch Züchter beraten, die außerhalb eines Vereines züchten, aber nur dann, wenn die Zuchttiere keine gesundheitlichen Probleme oder Wesensmängel aufweisen. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, was Sie mit dem Anruf in Belgien bezweckt haben.

Wollten Sie auch gegen Bezahlung im Ausland einen Wurf züchten wie der Züchter, der nach Ihren Darstellungen seine Hündin nach Belgien gebracht hat?

Warum muss heute jeder um jeden Preis züchten? Unüberlegte- oder Zufallsverpaarungen, ewige Wiederholungskombinationen bringen die Zucht nicht weiter.

Als Züchter haben Sie die Verantwortung für die Welpen ein Leben lang. Wenn Sie bewusst Krankheiten, körperliche Mängel oder Wesensschwächen in Kauf nehmen, können Sie belangt werden und sind sogar regresspflichtig.

Zu Ihrer Frage, warum Sie in einem Verein züchten sollen, habe ich keine eindeutige Antwort.

Sinn macht es, wenn Sie als Neuzüchter von Menschen, die für die Zucht verantwortlich sind, unterstützt werden. Vor Jahren, als wir noch gezüchtet haben, gab es eine HZWin, die, was Genetik und Zuchtstrategien betrifft, die Züchter ausgezeichnet beraten hat. Wenn aber das Wissen fehlt und der Umgangston zu wünschen lässt, macht es keinen Sinn.

Ihre letzte Frage nach dem Zuchtrüden ist schnell beantwortet: Wir besitzen keine Rüden mehr, nur noch zwei Hündinnen. Aber um ehrlich zu sein, unsere Rüden hätten wir für eine wesensschwache Hündin auch nicht zur Verfügung gestellt.

Ich glaube nicht, dass es Sinn macht diese Korrespondenz fortzusetzen.

Alles Gute


Anfrage vom 20.11.2020:

Hallo Setter clever und cool, 

Ihr kennt euch scheinbar gut in der Zucht aus.

Meine Frage:

Ich habe eine Hündin, die in Deutschland keine Zuchttauglichkeit bekommt. Meine Freundin in Tschechien hat mir gesagt, das sie mit der Hündin bei ihr einen Wurf machen kann. Geht das?

Ich habe gesehen, das ein Mann, den ich immer wieder auf Ausstellungen sehe, seine Hündin auch für die Zucht in ein Nachbarland gebracht hat, weil sie in Deutschland nicht die für die Zucht gut war.

Bitte antworten sie schnell, die Hündin ist heiss.  

Dankeschön und Grüße .....  

Antwort:  

Sehr geehrte Frau…  

Sie können als freier Mensch vieles tun.

Als Züchter in einem Verein sind Sie an Regularien gebunden.  

Der zentrale deutsche Zuchtverband legt fest, dass mit den Nachfahren einer Hündin, die zu Zuchtzwecken ins Ausland gebracht wurde, da sie hier die Zuchtvoraussetzungen nicht erfüllt, in Deutschland nicht gezüchtet werden darf. Darauf müssten Sie sich einstellen. Sie müssten dann bereit sein, die Konsequenzen zu tragen, wenn eventuell Hunde wieder zurück nach Deutschland gebracht werden.  

Aber unabhängig von allen Regularien frage ich Sie: Wollen Sie wirklich Nachkommen von einem Hund, dessen Wesen nicht einwandfrei ist oder der andere gesundheitliche Mängel hat?  

Ist es nicht verantwortungslos den zukünftigen Welpenkäufern gegenüber?  

Ich habe mit einem Hundefreund mit viel Erfahrung ihre Anfrage besprochen und er meinte spontan, das wäre doch eine ziemlich „miese Nummer“, wenn Züchter so etwas tun.  

Tut mir Leid, Ihnen keine andere Antwort geben zu können.

Richard Didicher 


Anfrage vom 05.09.2019:

Guten Tag! 

Ich hätte eine Frage zu meinem Irish-Setter 16 Monate alt. Er sabbert sehr viel. Bei Aufregung und, da er ein Rüde ist, wenn er läufige Hündinnen riecht. Wir hatten schon 3 Irish-Setter und das ist jetzt der 4. und keiner hat so extrem gesabbert. Ist das normal oder kann ich etwas dagegen unternehmen? Oder hört das, wenn er älter wird, etwas auf? Auch beim Wassertrinken geht es so zu und her.  

Vielen Dank für Ihr Feedback.

Antwort von Angelika Park:

Starkes Sabbern ist, wenn keine Krankheit der Mundhöhle vorliegt, meist der Grund einer stark ausgeprägten Sensibilität.

Man kann dem nur entgegenwirken, indem man dem Hund zugesteht, selbstbewusster zu werden und ihm den nötigen Rückhalt von seinen Herrchen/Frauchen gibt.

An Dinge, die ihn ängstigen, sollte man ihn vorsichtig heranführen, loben und ihm immer wieder Sicherheit geben. Auch hierbei geht es um Unterordnung, der Rüde muss erfahren, dass er in einer für ihn unüberschaubaren Situation Hilfe über seinen menschlichen Begleiter hat und ins zweite Glied verwiesen wird. Er wird lernen froh zu sein, dass er nicht alles regeln muss und der Mensch es ihm abnimmt.

Man tritt vor den Hund und zeigt, dass der Mensch mit der Situation klar kommt. Er wird immer weniger sabbern, ganz aufhören wird es aber nicht. Bei vielen Gerüchen, die er aufnimmt, z.B. läufige Hündin oder unbekannte Rüdenmarken, wird er sabbern. Da empfiehlt es sich, ein kleines Tuch (Gästehandtuch) mitzunehmen und zwischendurch den Fang des Hundes zu trocknen.

Fazit: Dem Hund Sicherheit vermitteln, indem man „Chef“ ist und an viele Dinge in Ruhe heranführen und loben.

Zum Trinken am Napf:

Die meisten Hunde setzen die Umgebung beim Saufen am Napf unter Wasser.

Sabbert der Hund vor dem Saufen, könnte der Ursprung beim Schimpfen seiner Menschen liegen. Er ist gestresst und verbindet das Saufen mit Ärger. 

Tipp: Eine saugfähige Unterlage unter den Napf legen und überschüssiges Wasser ohne Kommentar aufwischen. Dann hat der Hund kein schlechtes Gewissen mehr, wenn er Durst hat.

Er selbst empfindet nicht, dass er einen Fehler macht, im Gegenteil, er möchte eigentlich alles richtig machen. 😉

Ich hoffe, dass ich Ihnen helfen konnte.


Frage vom 03.09.2018 aus Österreich:

Da keine ausdrückliche Zustimmung zur Veröffentlichung der Originalfrage vorliegt, hier eine kurze Umschreibung.

Setter, 5 Monate, seit 1 Woche beim neuen Besitzer. Sehr groß für sein Alter. Sorge um die Hüftgelenke. Frage nach Ernährung und Bewegung.

Antwort:

Aus welchem Grund haben Sie diesen Junghund erst mit 5 Monaten erhalten?

Aus unserer Erfahrung heraus wissen wir, dass Hunde zwischen 5 und 6 Monaten schon fast fertig ausgeprägte Hüftgelenke beim sog. "Vorröntgen" zeigen. Da wir den Züchter Ihres Hundes nicht kennen, wollen wir auch in keiner Weise seine Seriosität anzweifeln, sinnvoll wäre jedoch, Ihren Hund beim Tierarzt röntgen zu lassen, das geht auch ohne Narkose und schadet dem Hund deshalb nicht.

Je nach Ergebnis kann man dann handeln.

Auf jeden Fall raten wir Ihnen, dem Futter ein Grünlippmuschel-Präparat zuzufügen, da die darin enthaltenen Glukosamine die Einlagerung von Kalzium und Phosphat in die Knochen fördert.

Ein Futter mit geringerem Proteinanteil (aber allen anderen wichtigen Nährstoffen) wäre sinnvoll, um das doch starke Wachstum nicht noch mehr zu unterstützen.

Bewegung in Maßen kann nicht schaden, nicht zu empfehlen sind Ballspiele, da das "Abbremsen" und "Neustarten" die Gelenke besonders stark beansprucht. Das Gleiche gilt für Spiele mit Hunden, die Ihrem Hund vom Körpergewicht überlegen sind.

Schwimmen stärkt die Muskeln und schont die Gelenke, ist also ein sehr sinnvoller Bewegungsablauf.

Wir hoffen, Ihnen etwas weitergeholfen zu haben.

 

Frage vom 29.04.17:  

Ich möchte gern Ihren Rat einholen.  

Unser junger Setter, er ist jetzt fast acht Monate alt, hat bereits 6 Paar Schuhe zerlegt. Besonders stark hat er es auf meine abgesehen. Wenn ich mittags von der Arbeit komme, sieht es bei uns so aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Wenn wir zu Hause sind, ist unser Igor dann ganz lieb. Nach dem Spaziergang schläft er dann. Besonders, wenn wir lange mit ihm laufen, ist er KO und friedlich. Wir sind der Meinung, dass der Züchter die Welpen nicht erzogen hat. Im Welpenzimmer lagen einige kaputte Bälle und Spielsachen herum, manche waren angenagt.  

Wir haben es mit Bestrafung versucht, alles vergebens. Mein Mann hat ihre Website entdeckt und mir geraten, mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen.  

Was sollen wir tun?  

Antwort:  

Vorab möchte ich sagen, dass der Weg, beim Züchter die Schuld zu suchen, der falsche ist. Für die Erziehung sind Sie zuständig. Der Züchter hat dafür zu sorgen, dass Sie einen ausgeglichenen, selbstsicheren Welpen bekommen. Spielsachen im Welpenzimmer sind wichtig, dies für die Beschäftigung der Kleinen, besonders als „Beute“ beim Austragen der Rangkämpfe. Es wäre wichtig zu wissen, wie lange Ihr Junghund vormittags allein ist. Scheinbar plagt ihn die Langeweile und er sucht sich Beschäftigung. Dazu kommt, dass ein junger Hund ungefähr zwischen vier und sechs Monaten im Zahnwechsel ist und ein sehr starkes Bedürfnis zu kauen an den Tag legt.  

Sollte ihr junger Hund mehr als zwei Stunden allein sein, ist das zu viel. Vielleicht gibt es in Ihrer Nachbarschaft jemanden, dem es Spaß machen würde, zwischendurch nach dem Kleinen zu sehen.  

Ein erwachsener Hund hält ohne weiteres mal sechs Stunden durch. Verfügt Ihre Wohnung/Haus vielleicht über einen Raum mit genug Licht und Wärme, an den Sie ihn gewöhnen können, wo er nichts zerstören kann?  

Von jetzt auf nachher geht das natürlich nicht, da ein Hund der in einem Raum wegesperrt ist, zuerst mal fürchterlich jault. Man muss ihn langsam an sein „Spielzimmer“ gewöhnen. Hier könnten Sie ihm Spielsachen und Kauknochen hinlegen, damit er beschäftigt ist. Strafe bringt nur etwas, wenn Sie ihn “ in flagranti“ erwischen, d.h. beim Zerstören z. B. Ihrer Schuhe. Eine spätere Bestrafung kann er nicht einordnen.  

Auch dann ist wichtig: Keine drakonischen Strafen, sondern eher „viel  Lärm um nichts“.  Er muss beeindruckt sein und seine „Tat“ mit Ihrer „Empörung“ verknüpfen.  

Zu lange Spaziergänge gehen an die Konstitution des Hundes und sind für einen jungen Hund nicht ratsam.  

Ich hoffe Ihnen geholfen zu haben.

 

Frage vom 01.05.17:  

Ich habe Ihre Webseite entdeckt und komme gleich mit einer Frage: 

Wir haben von Fam. …   einen Setter gekauft. Wir haben viel Freude mit dem jungen Setter. Er ist lieb und endlich stubenrein. Die Eltern haben beide gute Hüften. Er ist jetzt 8 Monate alt, wenn er geschlafen hat und aufstehen will, macht ihm das Probleme. Der Züchter sagte uns, dass er nie HD- Probleme hatte.  

Wir haben den Hund vom Tierarzt röntgen lassen und er sagte uns, dass die eine Hüfte ganz schlecht ist und die andere auch nicht gut. Kann das sein?  

Antwort: Leider ja. 

Mit acht Monaten ist ein Hund noch nicht so stark bemuskelt und HD-Probleme werden deutlicher sichtbar als bei einem älteren Hund, bei dem durch die Bemuskelung die Gelenke zusammengehalten werden. Ihr Hund hat Schmerzen beim Aufstehen und hier ist ein guter Tierarzt gefragt. Möglichkeiten, Ihrem Hund ein normales Leben zu gewährleisten, gibt es. Sie reichen von einer Muskeldurchtrennung bis zu künstlichen Hüftimplantaten. Letztere sind natürlich kostenaufwendig. Wenn Ihr Tierarzt in diesem Bereich wenig Erfahrung hat, wenden Sie sich am besten an eine Uni- Klinik: Hannover, Gießen oder München.  

Zwei Elterntiere, die mit HD A ausgewertet sind, stellen einen Beweis für eine verantwortungsvolle Zucht dar, sind noch immer keine vollständige Garantie für HD-freie Welpen. Die Hüftgelenkdysplasie wird polygen vererbt und bei der Ausprägung von HD spielen  Faktoren wie Fütterung und Haltung ebenfalls eine Rolle.  

Es wäre wichtig zu wissen, wie Sie Ihren Hund ernährt haben. Ob das Futter einen sehr  hohen Proteinanteil hat und der Hund sehr schnell gewachsen ist, ob das Verhältnis Kalzium/Phosphor stimmt, ob es Glykosamine, die das Einlagern vom Kalzium in die Knochen fördern, enthält.  

Auch zu viel Bewegung (stundenlange Spaziergänge), Laufen neben dem Fahrrad oder ständiges Treppensteigen wirken sich negativ auf die Entwicklung der Hüftgelenke aus.  

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute.  

 

Frage vom 01.05.17:  

Als junges Mädchen, wollte ich einen irischen Setter. Jetzt haben wir uns einen zugelegt. Wir haben ihn mit 8 Wochen beim Züchter  gekauft. Er riet uns zu einer Hündin. Wir suchten eine ganz liebe, vorsichtige aus, da es unser erster Hund ist. Jetzt glauben wir, dass es besser gewesen wäre, einen Rüden zu kaufen. Unsere Hündin ist sehr ängstlich. Wenn sie einen anderen Hund sieht, wirft sie sich auf den Rücken und pinkelt. Wenn uns Freunde besuchen, verkriecht sie sich hinter der Couch. Auch wenn die Freunde unserer Tochter etwas laut sind. Im Auto sabbert sie fürchterlich.  

Können Sie uns einen Rat geben?  

Antwort: Zuerst wäre es wichtig zu wissen, wie alt Ihr Hund (Welpe?) ist und in welchem Alter Sie ihn beim Züchter abgeholt haben. Handelt es sich um einen  Junghund bis zu einem halben Jahr, haben Sie „gute Karten“ alles in Ordnung zu bringen.  

Ihr Hund braucht Selbstbewusstsein und das können nur Sie ihm geben. Unterstützen Sie ihn bei Spaziergängen, wenn sie anderen Hunden begegnen, fordern Sie ihn zum Spielen auf und gehen Sie dann mit ihm einfach weiter. Das Urinieren wird irgendwann weg sein. Grenzen Sie ihn nicht aus, wenn Besuch kommt, lassen Sie ihn in Ihrer Nähe (Schoß) und tun Sie so, als wäre alles normal. Gewöhnen Sie ihn langsam an fremde Kinder.  

Für die Autofahrt gilt das Gleiche.  

Es wäre wichtig zu wissen, wie die erste Fahrt verlaufen ist. Gewöhnen Sie ihn langsam an seinen Platz im Auto, fahren Sie dann ganz kurze Strecken mit ihm. Irgendwann ist das Eis gebrochen.  

P.S.: Es gibt für Letzteres angeblich auch medizinische Hilfsmittel, darüber weiß Ihr Tierarzt bestimmt Bescheid.

 

Frage vom 03.05.2017:  

Wir haben einen Welpen aus einer Hobbyzucht gekauft, Zwinger  …    ,da uns Zucht und Ausstellungen nicht interessieren. Jetzt ist er vier Monate alt. Als wir ihn mit sieben Wochen beim Züchter abgeholt haben, waren seine Augen feucht und er hat bis heute starken Tränenfluss. Die Augen sind entzündet. Wir haben es mit x-verschiedenen Augensalben versucht, es wird immer schlimmer.  

Antwort:  

Gehen Sie zum Tierarzt. Eine „Ferndiagnose“ ist immer schwierig. Es könnte ein Entropium sein (Einstülpung des unteren Augenlids). Das Lid mit seinen kleinen Härchen scheuert auf der Hornhaut. Das führt zum Tränenfluss. Machen Sie es rechtzeitig, um bleibende Schäden zu verhindern. Wird tatsächlich ein Entropium festgestellt, kann ein erfahrener Tierarzt (Fachtierarzt für Augenheilkunde) durch einen kleinen chirurgischen Eingriff  den Fehler beheben und der Tränenfluss wird weg sein. Eine Meinung, die mir nicht zusteht: Bei einem Züchter, der in einem Verband züchtet,  wäre Ihnen das nicht passiert. Bei einer Wurfabnahme durch einen Zuchtwart, wäre ein Entropium, wenn es das sein sollte, aufgefallen.  

Alles Gute

 

Frage vom 04.05.17:  

Unser Lionel kommt aus  …. . Mein Mann hat dort gearbeitet. Neben seiner Arbeitsstelle gibt es eine Hundezucht. Als ich ihn im Herbst besuchte, spielten fünf kleine Setter im Hof. Ich habe mich gleich in einen mit einem weißen Brustfleck verliebt und wir haben ihn mitgenommen. Er hat keine Papiere. Das ist für uns nicht wichtig. Wir wollen keine Zucht betreiben. Er hatte immer Probleme beim Fressen. Er kann nur breiiges Futter schlucken. Bei Leckerlis muss er spucken. Ich habe im Internet nachgelesen, man soll die Hunde, die Probleme haben, mit der Futterschüssel auf einem Stuhl füttern. Das habe ich vorher noch nie gehört, aber es klappt besser.  

Ist das normal beim irischen Setter?    

Antwort:  

Besonders in Ihrem Fall ist eine Ferndiagnose schwierig. Es könnte sich um eine Speiseröhrenlähmung handeln. Ist diese nur partiell gelähmt, kann der Hund flüssige Nahrung (auch Futterbrei) aufnehmen. Die gleichen Symptome können aber auch von anderen Krankheiten, wie Nervenentzündungen hervorgerufen werden. Ein Röntgenbild wird für Klarheit sorgen.  

Bitte lesen Sie unseren Beitrag (Button „Krankheiten- Speiseröhrenlähmung“),  vielleicht hilft er ihnen weiter.

 

Frage vom 17.05.2017  

Wir haben vor drei Jahren unseren ersten und bis jetzt  letzten Wurf gezüchtet. Unsere Kinder haben sich sehr auf die Hundebabies  gefreut. Nach 3 Tagen haben wir festgestellt, dass bei drei Welpen Milch aus der Nase kommt und sie an Gewicht verlieren. Da unser Tierarzt uns nicht weiter helfen konnte, sind wir mit dem ganzen Wurf nach Gießen in die Uniklinik gefahren. Es war sehr anstrengend. Die Welpen wurden alle geröntgt und bei 4 Welpen wurde eine erweiterte Speiseröhre festgestellt. Sie mussten eingeschläfert werden.  

Frau Dr…. sagte uns, dass die Krankheit erblich sei und dass es Sinn mache, die Verbindung nicht zu wiederholen.  Wenn wir mit unserer Hündin noch einmal züchten wollten, müssten wir es jetzt tun, da sie sonst zu alt ist.  

Im Anhang senden wir den Stammbaum unserer Hündin….. und den des Deckrüden…..  

Hier unsere Frage: Ist bekannt, dass in diesen Linien diese Krankheit vorhanden ist? Sollen wir mit unserer Hündin überhaupt noch züchten?    

Antwort:  

Die Speiseröhrenlähmung  ist eine sehr komplexe Geschichte. Bitte lesen Sie unseren Artikel bei Button „Krankheiten“. Sie wird polygen vererbt. In manchen Linien hat eine Anreicherung stattgefunden (komplementäre Polygenie), so dass es nur noch kleiner Ergänzungsstücke bedarf, bis die Krankheit ausbricht. Wir haben in den letzten Jahrzehnten Informationen gesammelt über Hunde, die diese Krankheit vererbt haben. Der Rüde Ihrer Verbindung verfügt über mehrere Anteile, da der Urgroßvater, der nachweislich diese Krankheit weiter vererbt hat, gleich drei Mal auftaucht.  

Ihre Hündin hat den gleichen Rüden in der vierten Generation im Stammbaum.  

Der Ehrlichkeit halber muss man sagen, dass es keine Garantie gibt, dass eine Linie ganz frei von Anteilen ist. Dennoch würde ich mit Ihrer Hündin nicht mehr züchten, da vier Welpen schon eine deutliche Anreicherung darstellen.

 

Frage vom 23.06.2017  

Frage:  

Wir haben einen Welpen aus einer bekannten Zucht gekauft. Er hat keine VDH-Papiere, aber all seine Eltern haben diese. Oder sind sie nur für VDH-Hunde zuständig. Der Hund ist jetzt ein Jahr alt und hat starke Verdauungsprobleme. Er gast nach dem fressen ständig ab. Wenn er hechelt hat er starken Mundgeruch. Wir können nicht einmal mehr ihn im Auto mitnehmen, weil es furchtbar stinkt. Scheinbar hat er starke Blähungen. Diese kann man auch am Brustkorb sehen. Sein Bauch ist angespannt. Wenn man ihn massiert wird es besser. Sein Haar war am Anfang schön, jetzt hat er Stichelhaar. Wir haben schon drei Mal das Futter gewechselt. Der Tierarzt hat uns Tabletten gegeben, die helfen so gut wie gar nicht. 

Antwort:  

Zuerst einmal in eigener Sache: Wir versuchen, unabhängig  von Vereinszugehörigkeit Setterfreunde zu beraten. Natürlich nur, wenn wir das können. Papiere sagen nicht alles, aber viel. Die Zuchtanforderungen bei Vereinen, die dem VDH angehören, sind seriös, bieten aber keine Garantie, dass alle Welpen wiederum die Zuchttauglichkeit erlangen. Vielleicht sollten Sie sich fragen, warum mit Ihrem Hund, dessen Eltern VDH-Papiere haben, nicht bei einem solchen Verein weitergezüchtet wurde?  

Zu  Ihrem Fall: Sie sollten von einem Tierarzt den gesamten Verdauungstrakt Ihres Hundes untersuchen lassen. Der „Mundgeruch“ lässt uns nachdenklich werden.  

Sollten unverdaute Futterreste in der Speiseröhre verbleiben und nicht in den Magen gelangen, wäre das eine Erklärung. Sie bilden Gase, die in den Magen wandern und diesen aufblähen. Wir möchten Ihnen nicht vorenthalten, dass in solch einem Fall die Gefahr einer Magendrehung besteht.  

Das schlechte Haarkleid ist auch ein Zeichen für eine Mangelversorgung, da das Futter nicht optimal verwertet wird. Es könnte sich also auch um eine Nahrungsmittelallergie handeln. Dies kann man austesten lassen.  

Alles Gute.

 

Frage vom 03.07.2017:  

Ich besitze eine Hündin mit Ausstellungspapieren ohne Leistung. Wir haben einen Wurf gezüchtet und es gab Probleme. Jetzt möchten wir einen Rüden nehmen mit Leistungspapieren. Wir denken, dass eine Fremdverpaarung besser ist und wir gesunde Welpen bekommen. Ich habe ihre Berichte gelesen und sie sind ja auch für Aufmischung. Was halten Sie davon?    

Antwort:  

Entschuldigen Sie meine Direktheit, aber Ihre Frage ist doch sehr pauschal. Zuerst müsste man wissen, welche Probleme es in Ihrem ersten Wurf gab und es wäre wichtig, den Stammbaum Ihrer Hündin zu kennen. Dies natürlich nur soweit, wie es für eine Stammbaumanalyse wichtig ist. 

Wenn es sich um eine Erbkrankheit handelt, könnte in Ihrem ersten Wurf eine Anreicherung stattgefunden haben, d. h., Rüde und Hündin haben durch die Verpaarung jeweils Anteile, die das Auftreten einer Krankheit begünstigen, eingebracht. Eine Fremdverpaarung würde dann diese Anteile reduzieren. Es gibt aber auch Erbkrankheiten, die im Laufe der Jahre durch vorsichtige Zucht kaum noch in Erscheinung treten, wieder aber zum Ausbruch gelangen würden, wenn die Ergänzungsstücke in einer fremden Linie noch „schlummern“ würden. Deshalb ist eine pauschale Antwort nicht möglich.  

Des Weiteren muss Ihnen bewusst sein, dass zwei total unterschiedliche Linien (Form- und Leistungszucht) auch das Erscheinungsbild Ihrer Zucht verändern. 

Eine Fremdverpaarung zur Genpoolerweiterung macht Sinn, wenn Sie bei der Nachzucht richtig selektieren und einer der beiden Zuchtlinien treu bleiben.

 

Frage vom 31.07.2017  

Wir haben bis jetzt zwei Würfe Irische Setter gezüchtet. Obwohl nicht alles so war, wie wir es uns vorgestellt haben, sind wir mit unserer Nachzucht zufrieden. Zurzeit suchen wir für unseren nächsten Wurf einen Rüden. Ich war auf der Seite des englischen Breeders Club und habe wunderschöne Hunde gesehen. Wir haben zu einem Züchter Kontakte geknüpft. Im Anhang finden sie den Stammbaum seines prämierten Rüden. Was halten Sie davon?  

Aber bitte keine Namen veröffentlichen, ich weiß nicht, ob wir die Zuchterlaubnis erhalten und ob mein Mann überhaupt bereit ist mit mir nach England zu fahren.  

Danke für die Mühe. 

Antwort

Zu den Settern in Großbritannien lässt sich Folgendes sagen:  

Rein von der Optik sind sie nicht zu übertreffen. Die englische Zucht basiert seit fast einem Jahrhundert auf wenigen Zuchtrüden, deshalb hat sich ein klarer einheitlicher Typ herausgebildet. (Bitte in dem Beitrag über Stammbäume nachlesen). Durch die  PRA rcd 4-Hysterie (bitte bei Erbkrankheiten nachlesen)  die von GB ausging, wurde die Zuchtpopulation noch enger. Vor Jahrzehnten war die HD-Auswertung eine Seltenheit, heute gibt es bereits Stammbäume mit  zwei Generationen, die ausgewertet sind. Einen Wesenstest kennen die Engländer nicht. Der Stammbaum im Anhang ist bemerkenswert gut, da für englische Verhältnisse gut aufgemischt. Aus meiner Sicht würde der Rüde zu Ihrer Hündin passen. Der Ahnenverlustkoeffizient  ist auch in Ordnung. Schöne Welpen gibt es auf jeden Fall.  

Und jetzt beginnt für Sie das Recherchieren:  

Ich empfehle Ihnen folgende Vorgehensweise:  Hooley Irish Setter Data base zur Stammbaumstudie verwenden, ein weiteres Fenster öffnen: Kennel Club.uk:  Health – Health Test Results Finder und die Hunde im Stammbaum durchchecken. In GB werden beide Hüften bewertet. Niedere Zahl ist gut, hohe schlecht. Ist eine Hüfte schlechter als Werte zwischen 5 und 6 pro Seite, käme für mich der Rüde nicht in Frage.  

Und bitte nicht enttäuscht sein. Sehr viel werden Sie nicht finden: einige HD-Ergebnisse (wichtig), wenn man bedenkt, dass Hunde mit 25/25 ( = schwere HD) noch in die Zucht gehen, viel PRA rcd 4 (unwichtig, da  Ihre Hündin frei) und auch PRA rcd 1, viele CLAD-Tests (auch unwichtig, da in unserer Zucht wie auch in der englischen Zucht praktisch nicht mehr existent).

 

Frage vom 20.12.2017:  

Man sagt immer, Irish Setter sind Jagdhunde. Wir, mein Mann und ich haben mit Jagd nichts am Hut. Unsere Hunde kommen aus der Schönheitszucht. Wir haben es mit einer Prüfung im Feld versucht, leider ohne Erfolg. Mein Mann liegt mir in den Ohren, wir müssen Leistungshunde einkreuzen. Im Verein… gibt es ja genug Deckrüden mit Prüfung. Ich habe auf Ihrer Homepage gesehen, dass all Ihre Hunde Prüfungen haben. Sollen wir einen Leistungshund nehmen um unsere Zucht aufzupeppen?  

Antwort:  

Wenn Sie und/oder  Ihr Mann Jäger wären,  am Führen der Hunde Spaß hätten und Ihnen eventuell noch ein Trainingsrevier zur Verfügung stehen würde, wäre meine Antwort ja unter dem Vorbehalt, dass nicht jeder Rüde mit Prüfung ein exzellenter Jagdhund ist. Dazu kommen auch die Anlagen Ihrer Hündin, die nach Ihren Aussagen in diesem Bereich nicht besonders talentiert zu sein scheint. Familienhunde, deren Wesen stabil ist und die gesund sind, haben die gleiche Daseinsberechtigung.  

Stehen Sie doch zu Ihrer Hündin, führen Sie sie beim Wesenstest, achten Sie auf gute Hüftauswertungen und vernachlässigen Sie den Formwert nicht. Wenn Sie züchten, suchen Sie einen ausgeglichenen, freundlichen Rüden mit guten gesundheitlichen Voraussetzungen, der zum Stammbaum Ihrer Hündin passt. Sie werden mit den Welpen Menschen glücklich machen, die einen Familienhund suchen.  

Viel Glück

 

Frage vom 21.01.2018:  

Wir züchten seit vielen Irish Setter und sind durch Höhen und Tiefen gegangen, aber immer unseren Hunden treu geblieben. Wir hatten das Glück passende Welpenkäufer zu finden, manchmal haben wir einen Welpen wieder zurückgenommen, wenn es nicht passte. Beim letzten Wurf haben wir die Hölle erlebt. Wir haben eine Hündin an eine Frau verkauft, die etwas älter ist. Sie hatte ihren Sohn dabei, der sich um den Hund kümmern sollte, wenn es ihr nicht gut geht. Sie hat uns einige Male besucht und wir haben sie freundlich bewirtet. Wir haben Ihr auch den Welpenraum und den Auslauf gezeigt. Sie hat den Welpen mit ihrem „Sohn“ abgeholt und von ihrem großen Garten geschwärmt.  

Vor zwei Monaten waren wir in ihrer Nähe und wollten sie besuchen. Wir haben einen Schock erlebt.  

Ein verwahrloster nicht eingezäunter Garten, sie hat uns nicht aufgemacht, das Tor war offen, also haben wir uns dem Haus genähert. Durch das Küchenfenster sahen wir unseren „Welpen“ zwischen Zeitungen und schmutzigen Fressnäpfen. Von den Nachbarn haben wir erfahren, dass die Frau psychische Probleme hat und allein lebt. Einen Sohn gibt es nicht, nur einen Pfleger, der jeden Tag  sich eine Stunde um die Frau kümmert und manchmal den jungen Hund ausführt.  

Wir haben die Frau am Abend angerufen und ihr mitgeteilt, dass wir den Hund wieder abholen. Das haben wir versucht, sie hat aber nicht geöffnet. Wir haben den Tierschutz eingeschaltet und wurden mit Versprechungen abgespeist. Das hat die Frau scheinbar erfahren und nun bekommen wir täglich Briefe und Drohanrufe, mitten in der Nacht. Wir haben ihr angeblich einen totkranken Welpen verkauft, der Darmprobleme und Parasiten hat. Die im Impfpass eingetragene Impfung ist angeblich eine Fälschung, der Welpe sei ängstlich und menschenscheu.  

Sie hat bei unserem Veterinäramt angerufen, da all unsere Hunde krank wären, auch die Mutter des Welpen und wir würden nur mit kranken Hunden züchten.  

Wir sind am Ende. Ich habe Ihren Artikel über das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom gelesen und Gemeinsamkeiten mit unserem Problem entdeckt.  

Gab es Reaktionen auf diesen Artikel, geht es auch anderen Züchtern so? Was sollen wir tun? 

Antwort:  

Ich beneide Sie nicht. Wir waren vor vielen Jahren in einer ähnlichen ausweglosen Situation. Dennoch würde ich wieder  alles versuchen, um so schnell wie möglich wieder den Welpen (Junghund) zurück zu bekommen:  

Einen guten Rechtsanwalt einschalten, das Veterinäramt  und den Tierschutz informieren, den doppelten Welpenpreis zwecks Rückkauf anbieten etc..  

Das Schlimme ist, dass Sie nicht viel Zeit haben. Wenn der Welpe richtig verwahrlost ist, wird es schwer, aus ihm wieder  einen normalen Hund zu machen.  

Ich kenne einen Züchter, der hat einfach seinen Junghund aus solch einer misslichen Lage befreit, indem er in einer günstigen Gelegenheit  ihn auf den Arm genommen hat, gegangen ist und den Kaufpreis zurück überwiesen hat.  Das juristische Nachspiel war langwierig und aufreibend, und kann deshalb nicht gerade zur Nachahmung empfohlen werden.  

Viel Glück